“Where do you see yourself in five years?”

Nachdem wir vor einigen Monaten von Frau Doktor Muth gelernt hatten, wie man in der englischsprachigen Berufswelt am besten mit seinem Lebenslauf überzeugt, haben wir uns während des zweiten der vorhergesehenen drei Workshops mit dem nächsten Schritt eines Bewerbungsverfahrens auseinandergesetzt – dem Bewerbungsgespräch, auf Englisch “job interview”.

Zum Einstieg stellte Frau Muth die Frage, wozu ein Bewerbungsgespräch überhaupt dient.

Es ist für den Arbeitgeber die Möglichkeit zu prüfen, ob man für die Stelle geeignet ist. Das Augenmerk liegt dabei nicht so sehr auf der Qualifikation des Bewerbers, wie auf Auftreten, Umgang mit unerwarteten Fragen und um ein erstes Kennenlernen zwischen Arbeitgeber und potenziellem Angestellten. Frau Doktor Muth betonte, dass das Interview keineswegs etwas Einseitiges sei, ganz im Gegenteil: „It‘s a two-way street“. So sind Interviews auch für uns eine Chance, zu schauen, ob wir bei dem Arbeitgeber gerne arbeiten möchten. 

Was ist alles zu beachten, wenn ein Bewerbungsgespräch ansteht?

Frau Doktor Muth erklärte, dass Pünktlichkeit, angemessene Kleidung und gründliche Vorbereitung Grundvoraussetzungen sind, um einen guten Eindruck zu machen.

Die Vorbereitung umfasse sowohl eingehende Recherche über den Arbeitgeber als auch Vorbereitung auf für Bewerbungsgespräche typischen Fragen.

You want relaxed confidence“, meinte Frau Doktor Muth. „It‘s a little like a first date“. Man sollte ehrlich sein, jedoch nicht so ehrlich, dass man sich in einem schlechten Licht darstellt. Man sollte sich gut präsentieren, jedoch nicht so sehr, dass man aufgesetzt wirkt. Antworten sollten authentisch sein, aber gleichzeitig auf die mitschwingenden Kompetenzen abgestimmt.

Da sich die theoretisch erarbeiteten Anforderungen an ein gutes Job Interview am Besten durch Übung verinnerlichen lassen, ging es für uns nach einer kurzen Pause ganz konkret an die Vorbereitung eines solchen. Es wurden Bögen mit allgemeinen Hinweisen und Vorbereitungstipps, sowie einer Übersicht an typischen Fragen ausgeteilt.

Den Rest des Workshops füllten die “roleplay interviews”,  die jeweils zwei Schüler vor der Gruppe hielten. Einer nahm dabei die Rolle des potenziellen Arbeitgebers ein, während der andere sich als Bewerber durchsetzen musste.

Um aus der Übung möglichst viel lernen zu können, wurde nach dem Interview umfassend Feedback gegeben.

Die Schwierigkeiten, die hier auftraten, waren zwar einerseits persönlichkeitsabhängig, andererseits fiel aber auf, dass sich einige “Fehler” häuften. So musste Frau Muth nach den ersten paar Interviews nur noch “I just heard ‘promises, promises’” sagen, um mitzuteilen, dass ihr eine klare Untermauerung der optimistischen Versprechen der Bewerber durch Beispiele oder Anekdoten fehlte.

Es wurde auf Ausdruck und Inhalt der Antworten, wie auch auf Körperhaltung und Ausstrahlung geachtet; Frau Muth gab praxisnahe Tipps und nach dem Ende der drei Stunden hatte jeder einmal die durchaus nicht stressfreie Situation geübt, auf Englisch möglichst überzeugend einem Interviewer zu strotzen.

Dass wir aus dem Workshop viel für den Berufsalltag mitnehmen konnten, steht außer Frage, und an dieser Stelle bedanken wir uns erneut bei Frau Doktor Muth, für ihre Bemühungen, uns auf die Hürden des internationalen Arbeitsmarktes vorzubereiten.

Rebekka Pauw und Yifan Shi